Pia Andrea Achten

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Wieso es Sinn macht, sich zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod zu beschäftigen?

Sabrina Steiner • März 14, 2020

Wieso es Sinn macht, sich zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod zu beschäftigen?

Vor Kurzem habe ich mir Gedanken gemacht, welche Umstände sich in meinem Leben verändert haben, seit meine Mutter vor fünf Jahren so plötzlich starb. Gefühlt hat sich in meinem Leben alles mindestens einmal komplett um die eigene Achse gedreht. Die Welt blieb kurz stehen, fiel dann komplett auseinander und setzte sich wie durch ein Wunder irgendwie wieder neu zusammen. 

Doch mit diesen Veränderungsprozessen hat der Tod als Solches wohl nur bedingt zu tun. Ausgelöst und angetrieben wurden sie vielmehr durch die Fragen, welche ich mir nach der Konfrontation mit dem Tod gestellt habe. Garantiert wären uns als Familie viele Schmerzen erspart blieben, wenn wir von meiner Mutter stimmige Antworten gekannt hätten. Dieser Schmerz ging sehr tief und beschäftigte mich intensiv. Aus diesem Grund entschied ich: Diese quälende Ungewissheit sollte meinen Liebsten nach meinem Tod einmal erspart bleiben.
Deshalb konfrontierte ich mich nach dem Tod meiner Mutter mit so mancher Frage, welche zu beantworten mir alles andere als leichtfiel. Der Tod hat nun mal die uncharmante Eigenschaft, stets im ungünstigsten Moment aufzutauchen. So wollte ich trotz meines jungen Alters und - soweit mir bekannt - bei bester Gesundheit, auf den Fall der Fälle vorbereitet sein. 

Zum einen geht es mir darum, meine Liebsten nach meinem Tod oder einem anderen Notfall, bestmöglich zu entlasten. Wenn mir einmal etwas passiert, sollen sie nebst dem Schmerz um ihren Verlust keine zusätzlichen Belastungen erfahren müssen. Da es mir heute möglich ist, mich mental auf ihre Trauer vorzubereiten und sie empathisch dabei zu unterstützen, gilt es für mich diese Chance zu nutzen. Um den unendlich wertvollen Raum zu schenken, in dem sie sich um ihre ganz persönliche Trauer kümmern können.

Doch wie ging ich dabei vor?

Meine Kommunikation fand zum einen schriftlich statt. Indem ich alle wichtigen administrativen Belange in einem Extra-Ordner ablegte, verschaffe ich meiner Familie die Möglichkeit, mit einem klaren Handgriff - «schwups» - sämtliche benötigten Papiere beisammen zu haben. Andererseits habe ich meine aktive Auseinandersetzung mit dem Tod dazu genutzt, mit meinen Liebsten endlich ganz persönliche Themen zu besprechen und auf eine neue Tiefe unserer Gespräche zu gelangen. So kennen sie mich und meine Werte inzwischen besser als je zuvor. Natürlich ist auch das gemeinsame Erleben viel intensiver geprägt, seit wir uns offen über Gefühle, Ängste und Empfindungen austauschen. Beziehungen verändern sich dadurch und berühren Herzen. 

Am Ende meines Lebens wird dies meinen Lieben hoffentlich die Vorbereitung für eine Abschiedsfeier erleichtern, welche mit meiner Persönlichkeit übereinstimmt. Diese Tatsache empfinde ich für mich selbst komplett unwichtig, da ich ja kein Gast sein werde. Jedoch weiss ich, wie wertvoll eine würdige Abschiedsfeier für die Hinterbliebenen sein kann. Diese stellt oft einen wesentlichen Bestandteil in der Trauerarbeit dar und ist somit unendlich wichtig, damit die Angehörigen ihr Leben weiterleben können, Schritt für Schritt und ihrem ganz eigenen Tempo. Je klarer sie wissen, wie dieser Abschied gestaltet werden kann, um Trost zu erfahren, desto einfacher wird es ihnen fallen, diesen Schritt zu gehen. Damit sie bewusst das gemeinsame Leben feiern können und nicht den Tod betrauern. 
Durch die Entlastung in administrativen Belangen möchte ich sie ebenfalls dabei unterstützen, ihre Zeit mit kostbaren Momenten, wie Erinnerungen und gemeinschaftlichem Zusammensein zu verbringen. Nach einem Todesfall gibt es eine schier unendliche Flut administrativer Arbeit zu erledigen. Da ist jegliche Unterstützung willkommen, damit Zeit bleibt, sich der Trauer und Liebe, welche sich durch sie zeigen mag, zuzuwenden.

Indem ich mich mit diesen, zugegebenermassen alles andere als leichten, Fragen auseinandersetze, habe ich nebst meiner Familie jedoch besonders mir selbst einen unendlich grossen Gefallen getan. Lebe ich seither doch um ein Vielfaches bewusster und finde immer besser heraus, was in meinem Leben wirklich zu mir und meinen eigenen Bedürfnissen gehört. Welche Wünsche gar nie meine waren, sondern einfach aus Gewohnheit durch mich übernommen wurden. Wer, wie und was mich auch in Zukunft begleiten soll, ist inzwischen eine bewusst getroffene Entscheidung. Mich mit diesen Fragen intensiv auseinanderzusetzen hat mein Leben also auf jeden Fall revolutioniert und intensiviert, worüber ich sehr dankbar bin. 

Ehrlicherweise habe ich auf diesem Weg der Gedanken und Fragen so manches Taschentuch und Dutzende Kannen an Beruhigungstee benötigt. Ja gut, ich gebe es zu: Es war sogar ab und an ein Glas Wein dabei, so ehrlich will ich mit Dir sein. 

Diese Investitionen sind es mir jedoch mehr als wert und die Auszahlungsrendite meiner Meinung nach deutlich höher als irgendwo sonst. Geht es doch um das kostbarste Gut überhaupt: Deiner wertvollen Lebenszeit.

Von welchen Fragen spreche ich denn überhaupt?
Gerne gebe ich Dir einen kleinen Auszug möglicher Gedanken, mit denen Du Dich für ein bewusstes end-liches Leben auseinandersetzen kannst: 
- Was ist eine Patientenverfügung?
- Was ist eine Vorsorgevollmacht?
- Wer ist mein Ansprechpartner für sowas?
- Wie erfährt der Notarzt im Notfall, dass Unterlagen vorliegen?
- Wo hinterlege ich mein Testament?
- Kann ich meine Meinung widerrufen? Wie?
- Wer kann meinen Facebook Account schliessen und wie?

Dazu kommen weitere Aspekte sowie individuelle Wünsche und Lebensentwürfe. Mich persönlich treibt beispielsweise seit dem Tod meiner Mutter die Frage an, was ich hier auf der Welt hinterlassen möchte. Deshalb setze ich mich immer wieder hin und beschäftige mich mit meinem «spirituellen Testament». Dieses sieht aktuell bei mir so aus, verändert sich in seiner Struktur jedoch immer wieder. Durch die grosse Vielfalt unter uns Menschen, stehen fast unendlich viele Fragen, Wünsche und Möglichkeiten offen und es gibt auch hier kein richtiges oder falsches Vorgehen. Am Wertvollsten an dieser Reflektion finde ich die Offenheit, sich mit der Endlichkeit auseinanderzusetzen. So bist Du im Falle des Falles weniger stark von der Situation gelähmt und es ist gut möglich, dass Dir dadurch sogar wertvolle Zeit geschenkt wird, welche Du umso intensiver mit Deinen Liebsten verbringen kannst. 

Eines steht fest: Jedes Leben hier auf der Erde ist endlich. Unsere Zeit ist ein grosses Geschenk, welches wir in vollen Zügen nutzen dürfen. Was bleibt ist die Liebe, welche alles überdauern kann, wenn wir es schaffen, sie ganz bewusst und tief im Herzen zu verankern. 

Für Dein Leben und Deine Liebe wünsche ich Dir alles Liebe Sabrina

von Pia Andrea Achten 09 Dez., 2020
Wer in seinem Leben erfahren musste, wie sich die Sorge um das Leben eines liebgewonnenen Menschen anfühlt, möchte diese Not nie wieder spüren. Umso traumatischer muss es für einen Menschen sein, der unerwartet eine Todesnachricht eines nahestehenden Angehörigen bekommt. Der Tod wirft für die Angehörigen, und das nahestehende Umfeld des verstorbenen Menschen Fragen auf, die niemand wirklich beantworten kann. Es ist nahezu grausam, mit welcher Wucht die Angehörigen vor eine Wand aus Ohnmacht, Machtlosigkeit, Verlust- und Existenzängsten gestellt werden. Doch was unterscheidet sich, wenn sich ein geliebter Mensch „freiwillig“ das Leben nimmt? Es ist sehr erschütternd für Angehörige, einen geliebten Menschen in seinem freiwilligen Tod so wie er verstarb aufzufinden? Auch an Ersthelfern geht das Geschehen nicht spurlos vorbei, teilweise sind sie in ihrer gesamten Person betroffen und es wirkt sich belastend auf ihr berufliche Laufbahn, aber auch auf ihr ganzes Leben aus. In Deutschland sterben jedes Jahr fast 10.000 Menschen durch Suizid. 520 davon sind Jugendliche und junge Erwachsene. Es sind mehr Tode als durch Verkehrsunfälle, Drogen und AIDS zusammen. Suizid (Selbstmord) ist die zweithäufigste Todesursache bei jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Die meisten Suizid-Opfer, 1.055 Personen, waren im Jahr 2018 zwischen 50 und 55 Jahren alt. In Deutschland steigt die Suizid-Rate mit dem Lebensalter. Den größten Zuwachs gab es 2018 bei den über 65-Jährigen. Etwa 76 Prozent der Suizide werden von Männern begangen. 2018 nahmen sich 7.111 Männer und 2.285 Frauen das Leben. Männer waren dabei im Schnitt 57,9 Jahre alt, Frauen 59,1 Jahre. 10.000 Menschen die nicht nur sich selbst, sondern mindestens einem weiteren nahestehenden Menschen das Leben nahmen. Für Angehörige und Freunde kommt ein Suizid meist ohne Vorwarnung. Auch wenn in der Vergangenheit häufig gesundheitliche Themen und psychische Erkrankungen vorlagen, einhergehend mit jahrelangen Phasen der Depression und seelischer Not. Das Paradoxe ist, dass trotz Suizidgedanken, suizidalen Lebens-Phasen, stationären Langzeittherapien nach einem Selbstmordversuch, kaum jemand mit diesem dramatischen Schritt rechnet. Ein suizidaler Mensch möchte primäre nicht sterben. Der Tod steht selten an erster Stelle. Viel wichtiger ist ihm das vorherrschenden Problemen, das über Jahre so machtvoll wurde und ihn so sehr zu quälen scheint. Es vereinnahmte den lebenswichtigen Lebens-Raum und dessen Präsenz verhindert ein Weiterleben. Ein suizidaler Mensch macht sich nicht wirklich um den eigentlichen Tod oder dass damit verbundene Sterben Gedanken. Es geht auch lange Zeit nicht um das WIE er den Tod zu wählen wünscht. Seine Gedanken haben oft einen anderen Fokus. Er empfindet sein Leben und sich als zu große Last für sich selbst, aber noch viel eher für seine Mitmenschen. Seine Probleme, die er über Jahre immer größer werdend erachtet hat, liegen ihm so mächtig auf der Seele, dass sie ihm jegliche Lebensfreude verwehren und ein Weiterleben nahezu unmöglich machen. Sein Fokus wechselt von dem Problem, was er nicht zu lösen glaubt, auf dem Wunsch seinem Problem ein Ende zu setzen. Er verliert den Überblick, und erkennt den Umfang und die Tragweite seines Tuns nicht, was er durch seinen Tod in seinen geliebten Menschen verursacht, oder auch den Angehörigen psychisch antut. Er kann den Gedanken nicht mehr ertragen, so weiter zu leben. Oft benötigt er mehrere Versuche sich das Leben zu nehmen. Die suizidale Lebensphase kann sich über Jahre hinziehen, bis er den Suizid dann wirklich vollendet. Für Angehörige – Kinder und vor allem Partner und Partnerinnen ist der Suizid ein Fall ins Bodenlose. Sie werden von einer übermächtigen Unfassbarkeit befallen und innerlich gelähmt. Diese Unfassbarkeit verwehrt ihnen die Akzeptanz der Situation. Sie können das Vorgefallene lange nicht glauben und erleiden somit einen Realitätsverlust. Sie hoffen lange Zeit das der geliebte Mensch einfach zur Türe hereintritt und wieder nach Hause kommt, sodass der Suizid nur ein böser Traum ist. Doch beim nächsten Aufwachen ist es kein Traum, sondern die nackte Realität. Die zurückgebliebenen Menschen haben selbst Schwierigkeiten und größte Not am Leben zu bleiben. Es fehlt ihnen an Lebenskraft und Lebenssinn. „Sie zweifeln an der einstigen Liebe, denn warum sonst hätte er sie alleine zurückgelassen und ihre Liebe so eiskalt hingeschmissen.“ Dieser Verlust lässt es zu, dass sie sich zurückgelassen und im Stich gelassen fühlen. Mit der Wucht dieser Todesart gelingt es ihnen nicht mehr, sich vollständig zu fühlen. „Er hat mir durch seinen Tod die Hälfte meines ICHs rausgerissen. Und in mir nagen immer wieder die Gedanken, hätte ich es verhindern können? Hätte ich etwas merken müssen? Trage ich die Schuld und die Verantwortung an dem Suizid? Ich habe die Anzeichen auf den Suizid nicht erkannt, obwohl er öfters davon sprach und an Depression litt.“ Trotz der hohen Zahlen ist Suizid ein Tabuthema, über das viele Vorurteile kursieren und über das nur wenig in der Öffentlichkeit gesprochen wird. Zu sehr ist das nahe Umfeld dessen beschämt. Sie fühlen sich durch den Suizid ausgegrenzt und verurteilt. Suizid ist schon lange ein diskutiertes Thema der Wissenschaft - Psychologik Suizid heißt der Fachausdruck. Was viele nicht wissen ist, dass sich vorzugsweise Menschen mit Traumata, und vor allem Traumata die nahe am Tod entstanden, das Leben nehmen. Und die Nähe vom Trauma zum Tod senkt die Schwelle zum Suizid. Gründe die einen Suizid fördern sind; Sich als Last für Angehörigen fühlen. Die Angst das man zu einem System – Familie nicht mehr dazu gehört oder interpersoneller Auslöser wie das Ende der erste Liebe, Streit mit dem Partner, Trennungsängste, und betrogen sein - Fremdgehen. Wenn man es nicht ertragen kann, dass der Partner verstirbt und man alleine zurückbleiben muss. Was liegt da nahe als Gedanken, „dann geht ich „einfach“ mit. Die verhinderte Dazugehörigkeit lässt Ängste um den Verlust der Arbeitsstelle, Angst nicht mehr dazu zugehören, Verlust um die eigene Welt entstehen. Die Phasen des Suizids. 1. Präsuizidale Phase 2. Mental-Schmerz Phase 3. Suizidhandlungsphase 4. Finale Ambivalenzphase 5. Finale Handlungsphase 6. Aufwachen Für viele ist der Abschiedsbrief eine Erlösung. Sie klammern sich nahezu Jahre an die letzten geschriebenen Worte. Für die anderen werden Worte Peitschenhiebe, die sich tief in die Seele brennen. Auch das Fehlen der letzten Worte wirft Abgründe an den Hinterbliebenen auf. Auch wenn die Welt sich weiterdreht, es sich scheinbar nichts verändert, ist für den Zurückgebliebenen seine eigene kleine Welt zusammengebrochen. "Ein unendliches Chaos ist mit dem Suizid entstanden. Nicht scheint wirklich mehr Sinn zu machen. Existenzielle Sorgen treten auf, „kann ich diesen Schock jemals verkraften“. Gedanken und Fragen wie, aufgeben oder weitermachen drängen sich täglich als Impuls in das Tagesgedächtnis. „Auch wenn ich immer gerne gelebt habe, ist das Weiterleben harte Arbeit und es kostet viel Kraft sich täglich immer neu zu motivieren, um weiterzumachen. An schlechten Tagen brauchte ich Hoffnung das andere Menschen mich mitziehen und mitnehmen, mich nicht zurücklassen. Es braucht viel Nähe, Menschen, mit denen man sprechen kann, aber ich merkte sehr schnell, das beste Freundinnen Eintagsfliegen waren. Es brauchte gar nicht viel, eine Berührung, ein Mittagessen, ein Stück Kuchen, einen Menschen, der einfach neben mir saß. Es ist anders, als wenn jemand „normal“ gestorben ist. Da haben Leute die Straße gewechselt, weil man nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.“ Sie unterliegen einem Irrglauben, dass bei einem natürlichen Tod oder Unglück die Angehörigen und Freunde auf der Coach sitzen und trösten. Meist wird man aus der eigenen Trauer, Scharm und Hilflosigkeit mit der eigenen Kompensation der Situation alleine gelassen. Wir glauben ein Recht auf Leben zu haben. Die heutige moderne Medizin zielt mit all ihren Therapien auf das „Leben erhalten und schützen Prinzip“. Der Tod und damit auch der Suizid sind im Leben und der heutigen Medizin nicht vorgesehen. Das Sterbefasten – der freiwillige Verzicht der Flüssigkeits- Nahrungsaufnahme wird zwar gesellschaftlich toleriert, aber auch dieses Thema ist ein Tabuthema. Die Angehörigen müssen lernen den Suizid zu überleben und das Umfeld kann ihnen dabei helfen. Die Frage nach dem „Warum“, das Nachforschen der Wahrheit, die aufkommenden Mutmaßungen nehmen der Trauer und Tramaheilung den Raum. „Kann dein Tod jemals Sinn machen? Was war es, das zu deinem unerträglichen seelischen Schmerz führte?“ Man versucht Antworten zu finden, man versucht es zu verstehen, man versucht Frieden zu finden, in dem man sich die Frage stellt, wie sehr musste dieser Mensch leiden, dass er diesen Schritt als Ausweg wählt. Menschen, die einen Angehörigen hatten, der einen Suizid ausgeübt haben, gehen sehr leicht ein Leben lang in Schulgefühle, Scharm und Opferrolle unter. Mein Hauptanliegen mit diesem Thema ist, das die Verantwortung bei dem Toten bleiben. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie legt sich wie eine Patina um einen herum, so dass man alles besser ertragen kann.
von Pia Andrea Achten 29 Okt., 2020
Ein Trauma schlägt ganz plötzlich in das Leben der Menschen ein. Es kann für den Betroffenen ein Unglück sein, wobei er noch nicht einmal persönlich involviert sein muss. Es reicht Unfallzeuge zu sein, sogar eine Erzählung über einem derartigen Erlebnis reicht um ein Trauma, Schock zu erreichen. So banal es jetzt auch klingen mag, eine Vollbremsung an der Kreuzung, quietschende Räder, ein Donner, ein lauter Knall, eine Diagnose, eine aussagekräftige Botschaft, eine Kündigung, eine Operation, eine Schwersterkrankung, eine überfordernde Sterbebegleitung, eine Todesnachricht sind weitere Faktoren für ein Trauma. Ein Trauma ist eine psychische Überforderung und diese Grenze der Überforderung ist für jeden Menschen unterschiedlich und auch situation- und tagesabhängig. Ein Trauma schlägt wie ein Blitz ein, unkontrollierbar, unvorhersehbar und schnell. Zuerst bemerkt der Betroffene nichts Ungewöhnliches an sich. Die Situation beruhigt und klärt sich, nur nicht der traumatisierte Betroffene. Er behält einen getrübten Blick der Situation. Die Zeit vergeht, doch erst Mal bemerken die Betroffenen in ihrem Leben nichts. Nach ca. zwei Wochen stellen sie an sich ungewöhnliche Erlebnisweisen fest. Die wie Phasen der schweren Verwirrtheit, lähmender Leere oder automatisch wiederkehrende Erinnerungsbilder sind. Gefühle der Angst überkommen sie in normalen Alltagssituationen. "In Wirklichkeit soll es sich dabei um eine ganz normale Reaktion auf die oft vollkommen „verrückte" und unnormale Situation, die sie erlebt haben, handeln." (Aussage der Schulmedizin) Das Trauma vollzieht sich in drei Phasen: Schockphase, Einwirkungsphase des Traumas und Erholungsphase. In der akuten Schockphase Verwirrtheit, Unfähigkeit, sich an wichtige Daten zu erinnern, z.B. an die eigene Telefon- oder Hausnummer. Es ist kaum möglich sich zu konzentrieren, zu fokussieren. Es sind Merkmale der akuten Schockphase, die von einer Stunde bis hin zu einer Woche andauern können. Das Trauma ist in der Einwirkungsphase Nach circa 14 Tage ist die erste stärkste Erregung abgeklungen, doch werden die Betroffenen innerlich völlig von den Erinnerungen in Anspruch genommen. Immer wieder müssen sie, wie unter Zwang, von den Vorfällen berichten. Starke Selbstzweifel treten auf, häufig auch Depressionen sowie Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht. Auch bei Menschen, die eher optimistisch waren, erscheinen alle positiven Möglichkeiten des Lebens wie in weiter Ferne. Selbstzweifel, innere Zerwürfnisse anklangen eigener Fehler, Wutanfälle und heftige Anklagen gegen mögliche Verursacher treten auf. Es wird die Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit der Welt angeklagt. Die ersten psychosomatischen Störungen treten auf. Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Übererregbarkeit, Überwachheit, erhöhte Schreckhaftigkeit, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Alpträume und Nachhallerinnerungen vom traumatischen Ereignis reihen sich aneinander. Wenn Todesfälle von nahestehenden Menschen zu bedauern sind, erleben manche Überlebende und Hinterbliebenen eine schwere Depression und machen sich Vorwürfe, überlebt zu haben und nicht sterben zu dürfen. Die natürliche Erholungsphase Nach weiteren 14 Tagen, manchmal erst nach vier Wochen, beginnen sich einige Betroffene vom Trauma auf natürlich Weise zu erholen. Kommen doch weitere erschreckende Nachrichten oder belastende Lebensumstände hinzu, so wird die Erholungsphase gestört und kann sogar gänzlich ausbleiben. Im besten Fall gilt nicht mehr jeder Gedanke dem traumatischen Geschehen oder löst wieder den vollen Schrecken aus. Das Interesse am normalem Alltagsgeschehen, das Interesse an anderen Personen kehrt wieder zurück. Noch immer ist das traumatische Ereignis von zentraler Bedeutung. Es kann noch lange dauern, bis unsere Sicht der Welt und unser Verständnis von uns selbst so umgearbeitet sind, dass die traumatischen Vorfälle darin einbezogen werden können. Für viele bildet das Trauma einen Anlass, über das bisherige Leben gründlich nachzudenken und ihre Zukunftsplanung zu überdenken. Aber für all diese wichtigen Schritte muss natürlich Energien frei sein. Was tun, wenn die Erholungsphase ausbleibt? Nicht wenige Betroffene erholen sich nicht so rasch von der traumatischen Belastung. Das kann daran liegen, dass sie besonders schwerwiegende körperliche und/oder psychische Verletzungen erlitten haben. Ein genauer Zeitplan für Heilung lässt sich bei seelischen Verletzungen ebenso wenig festlegen, wie bei einer körperlichen Verwundung. Halten die Folgen des Traumas länger als einen Monat an, so treten Merkmale auf und bilden zusammen ein Störungsbild, das wir als psycho- oder posttraumatisches Belastungssyndrom (PTBS) bezeichnen. Traumatherapie Eine Studie an der Universität Köln hat ergeben, dass Personen, die ein schweres Trauma erlitten haben und zur Risikogruppe für Langzeitfolgen im Sinne des PTBS gehören, in durchschnittlich nur 10 therapeutischen Sitzungen dauerhaft stabilisiert und geheilt werden können. Das Problem ist nur, kein Arzt diagnostiziert ein Trauma, denn für den Mediziner sind das erstmal ganz natürliche Symptome. Dabei kann ein Trauma nur bis zu 3 Monate nach dem Entstehen schulmedizinisch therapiert werden. Es handelt sich bei MPTT um ein Verfahren, das Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Prinzipien miteinander verbindet. Ob es zielführen für die Mehrzahl der Betroffenen ist, wird derzeitig erforscht. Ohnmacht Stagnation Ruhe-Rastlosigkeit Da die gelebte Lebenszeit und die Auswirkungen der Traumata nach der Entstehung als normal, trotz Auffälligkeiten als „gesund unauffällig“ diagnostiziert werden, erachtet der Betroffene nicht, dass er dringend handeln müsste. Ihm werden jedoch oft nur beruhigende und schlaffördernde Medikamente verschrieben, die ihn psychisch und körperlich funktionstüchtig machen sollen. Doch die Medikamente verschleiern das Trauma und dessen Auswirkungen und zu spät bemerkt er, dass er traumatisiert wurde. Die Schockzustände wie auch die Trauer werden oft verlächerlicht und ignoriert. Der gestörte Gefühlszustand wird zur Normalität. Der Betroffene hat sich an diese psychischen Missstände gewöhnt und weiß auch gewöhnlich nicht mehr, wie er sich frei vor dem Trauma fühlte. Traumatische Erlebnisse geraten so nach Jahren des Leidens sogar in Vergessenheit. "Ich höre so oft, es ist nichts mehr, wie es einmal war, diesen Schmerz der Trauer vergeht niemals wieder." Bereits im Erstgespräch erkenne ich den „traumatisierten“ Menschen und bei den meisten Betroffenen ist der Leidensdruck bereits so groß, dass sie gesundheitliche Probleme haben, mit ihrem Leben total im Unfrieden sind und oft familiär gescheitert sind. Meist wissen sie noch nicht einmal, dass ein Trauma der Grund für ihren Zusammenbruch ist. Sie wenden sich nach einer Odyssee an Arztterminen, vergeblichen Therapien und Psychotherapien meist hoffnungslos alternativen Heilmethoden zu, oder aus einer Empfehlung heraus, oder wenn eine unheilbare Schwersterkrankungen anstehen. Als Reikimeisterin mit 14-jähriger Praxiserfahrung habe ich einen Reiki-Körperprozess konzipiert, der unterstützend, aktivierend und gezielt den natürlichen Selbstheilungsprozess der Psyche anstrebt. Gefühlsblockaden werden gelöst, das Gefühlspotenzial wieder rückverbunden. Es wird auf körperlicher, psychischer und mentaler Ebenen gearbeitet. Zudem ist das Thema Mindset oft zum richtig großen Hindernis mutiert. Gedanklich unfreie Strukturen, Begrenzungen, die Abhängigkeit vom Verstorbenen, Angst und Depressionen müssen gelöst werden. Die Abfolge des Traumas wird rückgängig gemacht. Der Mensch erfährt nach einem Intervall an Reiki-Körperprozessen natürliche innerlich Ruhe und Ausgeglichenheit. Er spürt ein Gefühl des in sich Ruhens, des Angenommen sein, des Einsseins. Lebensfreude, Leichtigkeit, Lebensenergie für neue Wege in seinem Leben blühen auf. Eine Zeit des inneren Zaubers beginn und bewirkt, positive Lebensveränderungen in allen Lebensbereichen. Es entwickelt sich Mut, Dinge zu unternehmen, die man sich zuvor nur gewünscht hat. Die Gesichter der Traumata, begleiten den Betroffenen über Jahre, bis zum völligen Zusammenbruch. Lassen sie es nicht zu, dass sie unnötig leiden. Das aller schlimmste was ich persönlich empfinde, die betroffenen Menschen wissen nicht an was sie erleiden und dass sie es heilen können. Ich trauerte um all die Träume mit dir, die ich nicht mehr erleben durfte. Um die Stunden mit dir, die ich in Gedanken geplant hatte. Um die Abenteuer mit dir, die nicht mehr folgten. Um all die Tage, die ich ohne dich verleben sollte. Ich schaute in den Spiegel und erkannte, dass ich mich betrauerte und dich dabei vergaß. Es ging nicht um dich als Person, sondern um das, was du mir ermöglichtest und was du in mir für Gefühle erwecktest. Ich verbeugte mich vor dir, sagte dir Lebewohl, danke dir und ließ meine Trauer los. Zurück blieben eine wundervolle Liebe und wunderschöne gelebte Momente.
von Pia Andrea Achten 24 Okt., 2020
Ich lade Dich heute zu einem Impuls ein, der mir diese Woche mehrmals begegnet ist. Am Sterbebett liegt der Fokus auf dem Sterbenden und dabei vergessen wir die Lebenden, die Zeugen dieses Sterbe-Geschehnis. Wir kümmern uns rührend um den „Reisenden“. Erfüllen ihm mit tiefstem Respekt alle Wünsche und geglaubten Sehnsüchte. Wir betten ihn in Sorge, und begegnen ihn mit wohltuenden Streicheleinheiten. Wir nehmen ihm die Not und Lebenslast, die ihn wohlmöglich hindern könnte, ruhig dahin zu gleiten und ermöglichen ihm einen guten Start in seine bevorstehende Reise. Doch was sehr oft nicht bedacht wird und auch hintenanstellen wird, sind eigene Nöte und Worte, die gesprochen werden müssten und Bedürfnisse, die in dem Sterbe-Geschehen entstehen. Es werden die Menschen vergessen, die an dem Sterbebett verweilen und teilweise sich darüber hinaus verausgaben. Der Fokus liegt so stark auf dem Sterbeprozess, dass schmerzenden Herzen, und offenen Fragen der Angehörigen nicht gesehen, getröstet und gehört werden. Sondern ganz im Gegenteil erwarten das Klischee was wir über das Sterbegeschehen lernten, das Zurückstellen eigenen Bedürfnissen und Nöte und wir wagen es nicht, Themen anzusprechen die Unruhe für den Sterbenden bringen könnten, die aber dennoch sehr wichtig sind und angesprochen gehörten. Sterbende bekommen sehr oft die Zuwendung, und Lebenszeit die sie als Lebenden ersehnt haben, aber die man ihnen nie schenkte. Es werden Tränen im Übermaß vergossen. Oft über dem Maß an finanziellen Möglichkeiten das Begräbnis bestellt. Gelingt es uns im Leben, Menschen diesen Respekt zu erweisen oder schenken wir Sterbenden oder auch bereits verstorbenen mehr Aufwartung, Zeit und Blumen? Wie heilsam und berührend wäre es für die Zeugen dieses Sterbe-Geschehen, wenn man ihnen so ehrerbietend und respekterfüllt begegnen würde. Sie, durch das oft traumatisierende Erleben begleiten würde, denn sie müssen lange Jahre danach mit dem Erlebten teils unvergesslichen Geschehen weiterleben. Wie würde unsere Trauerzeit sein, wenn wir das Sterbe-Geschehen heilsam erlebt hätten? Mit welchen Gedanken und Gefühlen würden wir den kommenden Todestagen begegnen? Eine Dame aus dem Altenheim sagte; „das wird man ganz neidisch, und ich überlege mitzugehen.“ Den Gedanken finden wir auch bei Jugendlichen, die das Treiben nach einem Suizid eines Schulkameraden miterleben. Wer will nicht auch mal so im Mittelpunkt stehen? Dann vergisst es sich, TOT zu sein.
von Unbekannt! 11 Feb., 2020
Weißt Du eigentlich schon dass ich da bin? Ich glaube nicht. Aber sicherlich wird Du Dich freuen. Ich schau mich mal um, ist ziemlich Dunkel hier, aber ich hab keine Angst, ich bin ja ganz nah bei dir und fühle mich wohl. Ich freue mich auf Dich Mama… 6.Schwangerschaftswoche Heute hast Du erfahren, dass Du einen Untermieter hast und hast Dich so gefreut. Ich war auch ziemlich hibbelig, aber mich spürst Du ja noch gar nicht. Ich bewege mich schon ziemlich fleißig und werde Dich später ziemlich auf Trab halten 8. Schwangerschaftswoche Mama, meine Finger und Zehen sind jetzt da. Sieht lustig aus. An diesen Hände wirst Du mich nehmen und mich Durch die Welt begleiten, mit meinen kleinen Füßchen wirst Du spielen und wirst mir später auf die Beine helfen. Wir werden bestimmt sehr viel Spaß zusammen haben. Ich frag mich wie Du aussiehst, Mama, eigentlich egal für mich bist Du sowieso die schönste Mama der Welt…Bist Du gespannt ob ich eine kleine Prinzessin oder ein kleiner Prinz bin? Ein bisschen musst Du noch warten Mama 12.Schwangerschaftswoche Ich bin jetzt völlig „fertig“ Mama und weiß auch schon was ich werde, aber ob ich dir das bei der nächsten Untersuchung zeige, überlege ich mir noch 16.Schwangerschaftswoche Mama, ist ziemlich laut geworden hier. An Deine warme Stimme hab ich mich schon so gewöhnt, sie ist so weich. Du musst mir später unbedingt viel vorsingen. Du sprichst sehr viel mit mir und streichelt sehr viel über Deinen Bauch, ich spüre das Mama. Ich versuche dagegen zu treten, aber ich glaub dafür muss ich etwas stärker werden. Dein Herz schlägt ruhig und regelmäßig, es beruhigt mich. Schon heute ist es mit soviel Liebe für mich gefüllt. Ich liebe Dich auch Mama… 18.Schwangerschaftswoche Heute hast Du erfahren, dass ich eine kleine Prinzessin bin. Hast Du Dich gefreut Mama? Die Ärztin hat ziemlich lange gebraucht um das raus zu finden, ich hab mich ziemlich gut versteckt, nicht wahr Mama? Ich glaube Du freust Dich sehr, Du warst danach ziemlich hektisch, warst Du etwa schicke Sachen für mich kaufen? Heute hab ich Dich getreten und Du hast es gespürt, die Freude war groß nicht war Mama?! Ab jetzt trete ich Dich öfter, wenn ich dir damit eine Freude machen kann, dann tu ich das gerne! Bald soll eine große Untersuchung stattfinden, ob ich auch völlig gesund bin. Du brauchst dir keine Sorgen machen Mama, mein kleines Herzchen schlägt fleißig, ich bin ziemlich aktiv, ich fühle mich wohl und Du passt ja so gut auf mich auf und bist so liebevoll, da wird schon alles gut gehen… 22.Schwangerschaftswoche In der Nacht warst Du sehr unruhig, Mama, ich hab das gespürt. Mach dir doch nicht so viele Sorgen, es wird schon alles gut gehen… Oh man, war das eine Untersuchung. Der Arzt hat aber ziemlich lange gebraucht und hat ziemlich dolle auf Deinen Bauch gedrückt, das hat mir gar nicht gefallen Mama. Ich hab immer dagegen getreten, ich hoffe ich hab dir nicht weh getan? Endlich vorbei, aber warum freust Du Dich nicht Mama? Stimmt etwas nicht mit mir? Du weinst schon die ganze Zeit Mama, das macht mich traurig…Bald soll schon wieder eine große Untersuchung sein, das ist anstrengend Mama, aber wenn Du Dich dadurch wieder besser fühlst dann lohnt es sich doch… Mensch Mama, das war bist jetzt die schlimmste Untersuchung. Mit was für einem spitzen Gegenstand hat der Arzt Dich denn am Bauch gepickt? Endlich haben wir auch das hinter uns gebracht, aber Du weinst immer noch Mama. Bestimmt hast Du Dich auch so erschrocken wie ich. Aber jetzt ist es ja vorbei. Ich möchte dass Du wieder mit mir sprichst und vor allem lachst, Du lachst so schön Mama und dann bewegt sich auch Dein Bauch, das macht so ein Spaß… Mama, heute hat dir der Arzt gesagt, dass ich etwas anders bin als die anderen Kinder. Glaub das nicht Mama, schau mal ich habe zwei Arme und zwei Beine, ich sehe ganz normal aus. Der Arzt hat wahrscheinlich keine Ahnung. Er meinte, ich wäre zwar lebensfähig aber würde mich sehr langsam entwickeln, ist doch egal, oder Mama. ich werde euch doch trotzdem sehr viel Freude machen. Er meint, ich würde niemals selbstständig sein, immer bei euch bleiben und ihr müsstet mich immer unterstützen. Das ist doch kein Problem, oder Mama? Und die Zeit, die er euch gegeben hat um euch für oder gegen mich zu entscheiden, kann er sich auch an den Hut stecken. Wir lassen uns doch nicht unterkriegen, wir schaffen das doch gemeinsam. Ok, vielleicht werde ich anders sein als andere Kinder, aber so bin ich dann nun mal. Ich werde langsamer sein als andere, einiges werde ich vielleicht viel später lernen oder auch nicht, aber ich werde euch immer lieben und werde dankbar sein für die Liebe und Unterstützung, die ihr mir gibt. Ich freue mich Mama, obwohl ich spüre das Du noch angespannt bist, streichelst Du Dein Bauch nun sehr oft. Ich freue mich und trete dagegen. Aber warum weinst Du dann Mama? Bestimmt sind das Freudentränen. Mann, ich bin so gespannt, auf Dich, auf Papa, auf unser Zuhause. Heute wollt ihr noch mal zu diesem Arzt und ihm die Entscheidung mitteilen. Ich freue mich, wenn dieser ganze Stress endlich vorbei ist und wir wieder glücklich werden. Du kannst dann noch die Zeit mit mir im Bauch genießen, Ok ihr werdet bestimmt etwas brauchen um euch neu auf mich einzustellen, aber bis jetzt habt ihr das so toll gemacht mit mir Mama. Vielleicht bin ich deshalb ein `besonderes` Kind, weil der lieb Gott weiß das Du auch das bewältigst. Danke Mama, danke dass Du mich behältst. ich hatte schon etwas Angst, dass Du mich nicht mehr haben willst, aber nun gehst mir wieder gut und ich freue mich auf das Leben mit dir. Mir geht’s nicht gut Mama…Mir ist so kalt, ich hab mich noch nie so gefühlt in Deinem warmen Bauch. Ich habe keine Kraft mehr, ich würde dir gerne gegen den Bauch treten, aber ich schaffe es nicht. Ich bin sooo müde Mama, ich würde gerne wieder am Daumen nuckeln und mich besser fühlen, aber ich bin so schwach Mama. Ich spüre Hände auf Deinem Bauch, Mama, aber es sind nicht Deine. Die sind nicht so warm und liebevoll wie Deine Hände. Ich höre Stimmen, aber Deine ist nicht da, ich spüre aber wie Du leise weinst. Mama, mein Herzchen macht das nicht mehr mit. Nun weiß ich dass Du Dich doch gegen mich entschieden hast. Aber ich bin dir nicht Böse, Mama. Wahrscheinlich hattest Du einfach nur Angst, Angst vor dem Ungewissen. Bitte hör nun auf zu weinen, ich nehme es dir nicht übel. Ich habe Deine Liebe gespürt, Du hattest so viel davon in Deinem Herzen. Für mich hat es leider nicht gereicht, Mama. Ich gehe nun ganz still aus Deinem Leben, aber werde Dich nie vergessen. Vergiss mich auch nicht Mama, denke an unsere schöne Zeit, bevor Du erfahren hast, das ich etwas anders bin. Das soll kein Vorwurf sein, Mama. Du hast Dich wahrscheinlich richtig entschieden. Ich wünsche dir noch viele Babys, die nicht anders sind, denn Du wärst bestimmt eine ganz tolle Mama, mit der man sehr viel Spaß hat. Ich liebe Dich und weiß dass Du mich eigentlich auch ganz dolle lieb hast. Ich komme bestimmt in den Himmel, aber keine Angst Mama, ohne Dich gehe ich nicht rein. Ich werde vor der Himmelpforte auf Dich warten. Warten auf eine Zeit, in der wir wieder vereint sind. Ohne Dich wäre der Himmel nur halb so schön…
von Pia Andrea Achten 28 Jan., 2020
Auch wenn das natürliche körpereigene Fasten, der körpereigene freiwillige Verzicht auf Nahrung wenigen Menschen bekannt ist, und daher auch teilweise erschreckend für die pflegenden Angehörigen sein muss, ist die Verweigerung von Nahrung in Krankheitszeiten, ein gesunder Prozess und dient in aller erster Linie, der Entlastung des Körpers. Gerade dann, wenn sich der Mensch geistig und seelisch verändert, und es dem gesamten Organismus psychisch und physisch nicht gut geht, der Mensch ernsthaft erkrankt ist, und innere Prozesse ihn ans Bett fesseln oder ihn ermatten, schaltet der Organismus sehr schnell auf eine Art Überlebens- und Heilungsmodus um. Der Körper verweigert so in einigen Phasen des Lebens, wie z.B. in Sterbeprozessen, Stresssituationen (Trauma) und Krankheitszeiten die Nahrungsaufnahme, weil er die verbleibende Energie für das Weiterleben des Körpers benötigt, und er einen natürlichen Prozess „das Verstehen seiner menschlichen Gegebenheiten“ aktiviert. Auch wenn wir als heutiger moderner Hightech Mensch in einem „goldenem“ Zeitalter des Überflusses leben, sind ein Teil unseren ureigensten Gene Jahr Millionen alt. Sie sicherten uns seit Bestehen der Menschheit unser Überleben. Vor noch gut hundert Jahren war die Nahrungsbeschaffung körperliche Schwerstarbeit, und die Nahrungsaufnahme fiel nicht selten, rar und unregelmäßig aus. Es musste für ein Lebewesen, das in langanhaltenden Stresssituationen und Erkrankungen verweilte, unmöglich gewesen sein, einer Nahrungsbeschaffung nachzugehen. Selten durchlebten diese Menschen regelmäßige Hungersnöte und Fastenzeiten. Da der Organismus darauf reagieren musste, veränderten er seinen Stoffwechsel, in dem er auf körpereigene Reserven zurückgriff. Ein Prozess der auch eine Entgiftung, Zellerneuerung und eine Regeneration für den Verdauungstragt darstellte. Da das Hungergefühl den Menschen zuerst, zu mehr Vitalität und Aktivität anregt und das Denkvermögen ankurbelt, damit er neue Möglichkeiten für die Nahrungsbeschaffung finden kann. Durch eine längere Phase der Reduktion von Nahrung entfällt das Hungergefühl komplett, (wie beim Heilfasten beginnt der Körper eine Zellentleerung, Zellentgiftung - Autophagie bereist nach 16 Stunden) und der Körper fällt in einen Hungerstoffwechsel. Es werden vermehrt Endorphine (vom Körper selbst produzierte Opioide, das heißt auch, dem Opium ähnliche natürliche Stoffe) vom Körper produziert und ausgeschüttet. Sie haben eine schmerzstillende und euphorische (Stimmungserhellende) Wirkung. So kann sich das Lebewesen trotz Nahrungsverzicht, eine körperliche Rast und einer gedanklichen Ruhe „erlauben“, um ein Erkennen der Situation und deren Veränderung dazu, zu ermöglichen. Der Organismus ermuntert sein Lebewesen, sich voll und ganz der Situation hinzugeben, ohne Zwang der Nahrungsbeschaffung, Nahrungsaufnahme und ohne „Angst“ vor dem Verhungern. Ohne die gewohnte Energiezufuhr wird der Körper krankes Gewebe loslassen, um ein inneres Gleichgewicht zwischen Körper und Psyche wiederherzustellen und Prozesse der Regenerierung aktivieren. Er versucht sich durch Entlastungen und Entgiftungsprozesse zu reinigen, um folgend neues gesundes Gewebe wiederaufzubauen. Die heutigen industriell verarbeiteten Nahrungsmittel sind für einen gesunden Körper bereits eine Herausforderung und das gesunde Überleben eine Leistung. Es werden während der Zeit der Nahrungsaufnahme und Verdauung, körpereigene Prozesse gedrosselt, um die Verdauung zu fördern und überhaupt zu gewährleisten. Da die Verstoffwechslung der Nahrung ein hohes Maß an Energie - Blut im Bauchraum benötigt, entzieht der Organismus dem Körper in der Muskulatur und seinem Gehirn - Denkvermögen Energie. Der Prozess der Nahrungsaufnahme und Verwertung muss daher sehr schnell gehen. Denn unsere Gene lernten, ein müdes vollgegessenes Lebewesen, nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte - Denkvermögen ist nicht leistungsfähig und zur Flucht und der Aktivität für sein Überleben unfähig oder eingeschränkt. Die Durchblutung des Körpers wird gedrosselt, um Organe - Magen, Darm, Leber, Milz, und das Gewebe des gesamten Bauchraumes, der Schleimhäute vermehrt mit Blut zu versorgen und die Verstoffwechslung der Nahrungsmittel und das Einspeisung von Vitaminen, Mineralien und Spurenelemente in den Stoffwechsel und die Entgiftung auf zellulärer Ebene zu ermöglichen und das gesunde Überleben des Körpers zu gewährleiten. So kann freiwilliges, Fasten für einen erkrankten Körper eine gute alternative Heil-Möglichkeit darstellen. Es sollte daher, gerade dann, wenn ein erkrankter Mensch an Appetitlosigkeit leidet, keinen Druck und Essenszwang ausgeübt werden. Ich offenbarten sich bei der Mundpflege Situationen, in denen Erkrankte ihr Essen zwar sichtbar zerkauten, es aber in ihre Wangentaschen legten, und nicht hinunterschluckten. Prüfen Sie sich in der Pflege immer wieder aus Neue, wie möchten Sie behandelt werden. Lassen Sie Ihre eigene Furcht „etwas falsch zu machen“ außen vor. Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, aber was ist, wenn der Körper das nicht mehr möchte? Und so ist das Sterbefasten eine „normaler“ körpereigener Prozess und hilft dem Sterbenden seine letzte Reise in Ruhe anzugehen. Der Organismus aktiviert Prozesse der Ablösung und Auflösung von Körper und Seele. Implizit ist ein Fachausdruck in der Palliativversorgung und sagt aus, „dass der Sterbenswillige die Bereitschaft, der Nahrungsaufnahme und die Flüssigkeitsaufnahme verweigert in dem er seinen Kopf abwertend zur Seite dreht, den Kopf schüttelt oder seinen Mund verschließt und festzusammen zukneift. Oft sind diese Zeichen dem Pflegeperson oder den Angehörigen nicht bewusst. Oft sind sie der Überzeugung eingreifen zu müssen, um das Verhungern und Verdursten, einen Tod auf diese Weise oder eine Verschlimmerung des Sterbeprozesses zu verhindern. Ich bin der festen Überzeugung das Implizit eine natürliche Veranlagung des Körpers in dem Sterbeprozess ist, da sich die Lebenskräfte aus dem Körper verabschieden und keine weitere Energiezufuhr mehr benötigt wird, dem Körper die Möglichkeit gibt Gewebe abzubauen und die Seele gehen zu lassen. Festzustellen bleibt, dass der Pflegebedürftige mit seiner Reaktion eine selbstbestimmte Aussage trifft: „Ich will nicht mehr und ich kann auch nicht mehr, ich möchte in Ruhe gelassen werden und gehen". Als Angehörige sollten wir die Situation nicht mit unserem Kummer belasten und dem zu pflegenden Menschen nicht mit Übervorsorge nötigen. Wir dürfen ihm, wenn er es nicht ausdrücklich in seiner Patientenverfügung erklärt hat, Essen und Trinken immer wieder anbieten, aber wir sollten seine Ablehnung akzeptieren, wenn er sie weiterhin still und auf diese Weise „kommuniziert“. Das Sterbefasten ist ein sehr häufig verkannter Weg – schmerzfrei zu sterben. Akzeptieren wir die Weigerung zur Nahrungsaufnahme und zwingen den Pflegebedürftigen belasten wir ihn vielleicht mit zusätzlichem Erbrechen. Zudem hindern wir mit der Nahrungsaufnahme, wenn sie ungewollt auf erzwungen ist, die Ausschüttung der Endorphine und der zu sterbender Mensch leidet unnötig. Es kommt nicht selten vor, dass der Sterbende seine Essensangebote in den Wangentaschen und Windeln lagert und ausspuckt wen der Pfleger das Zimmer verlässt. Die heutige Intensivversorgung legt sehr schnell Magensonden und fügt so dem Körper Nahrung zu und ich finde, im Zwang gegen den Willen desjenigen, der eine Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme verweigert, ist ethisch verwerflich und erfüllt den Straftatbestand der Körperverletzung. Der Mensch stirbt nicht, weil er nicht mehr isst oder trinkt, sondern er isst und trinkt nicht mehr, da er stirbt. Natürlich fällt es vielen Angehörigen verständlicherweise sehr schwer, den Wunsch nach STERBEN zu akzeptieren, doch an diesem Punkt angelangt, sollte sich jeder pflegende Angehörige selbst fragen, welche Versorgung er an der Stelle des Kranken möchte. Er sollte berücksichtigen, und sich vorstellen wie es wäre, monate- oder sogar jahrelang schwerste krank ohne Lebensqualität zu liegen und sich pflegen zu lassen. Oft hilft der Perspektivwechsel bei der Akzeptanz des Sterbewunsches. Explizit ist eine andere Form des Sterbefastens, es ist der ausdrückliche Sterbewunsch, der ein schwerstkranker Mensch klar und direkt äußert. Gerald Neitzke, ein Medizinethiker aus Hannover, sagte in einem Vortrag: „Jeder Mensch hört irgendwann auf mit Essen und Trinken. Es fragt sich nur, ab wann man es „Sterbefasten“ nennt“. Was passiert im Körper beim Sterbefasten? Wenn der Entschluss zum Sterbefasten vom Pflegebedürftigen selbst kommt, er völlig freiwillig und selbstbestimmt geschieht, kommt es durch den Nahrungs- und Flüssigkeitsverzicht wie beim Heilfasten zu einer körpereigenen Endorphin - Ausschüttung, die stimmungsaufhellend, stimmungsstabilisierend und schmerzlindernd ist. Diese Tatsache macht sich der Körper zu Nutze und verhilft den Sterbeprozess, der nicht einfach ist, dafür annähernd schmerzfrei zu gehen. Nach ca. 48 Stunden ist der Hunger verschwunden. Das Durstgefühl ist dagegen hartnäckiger und quälender, aber es hilft eine gute und kontinuierliche Mundpflege. Es ist ratsam, sich in der Vorbereitung einer Patientenverfügung mit den Grundvoraussetzungen einer Selbstverantwortlichkeit des Gedanken zum möglichen eintreten des Todes und dem aufkommendem Sterbewilligen, sich in vollkommender Freiwilligkeit und den Tatsachen des Sterbefastens, unter Anbetracht aller Möglichkeiten, das Für und Wider und eventuellen andere Perspektiven bereits lange vor der akuten Situation zu überdenken. Es wäre schön, wenn der Sterbewillige und der Pflegende die verbleibende Zeit sinnvoll miteinander nutzen können. Das Wissen, dass es nun wirklich dem Ende zugeht, dass diese Lebenszeit begrenzt ist, macht sie so wertvoll und bietet die einmalige Chance noch einmal sich der Liebe zu vergewissern, ungeklärtes zu klären, Familiengeheimnisse zu gestehen und seine Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit auszudrücken. Wenn diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, dann ist es auch kein „elendes Verhungern und Verdursten“, dann hilft die Endorphin - Ausschüttung, diesen Sterbeprozess sogar gut gelaunt zu meistern. Für manch ein Angehöriger ist der explizite Sterbevorgang ein harter Brocken, denn er wird in einer suizidalen Absicht begonnen, auch wenn er einem natürlichen Sterbeprozess ähnelt. Es muss jedem klar sein, was diese Explizite Form des Sterbens abverlangt. Es sollte natürlich alles vorab in einer Patentenverfügung formuliert werden. Das sichert den eigenen Wunsch und dessen Umsetzung und schützt die pflegenden Angehörigen vor einer strafrechtlichen Verfolgung, der unterlassenen Hilfestellung. Besprechen Sie alles mit einem Arzt oder besser noch mit einem Palliativ-Mediziner, damit das Absetzen der bisherigen Medikamente und Therapien besprochen und auch evtl. ein Medikament gegen auftretenden Liegeschmerz oder Unruhe verordnet werden kann. Eine selbstbestimmte Handlung wie die des bewussten Verzichts auf Essen und Trinken, kann jederzeit rückgängig gemacht werden, denn es kann in einem Prozess wie diesen, eine Veränderung der Pflegebedürftige geschehen, in dem sie sich wieder gerne dem Leben zuwenden möchten. Es gehört schon ein starker Wille und viel Durchhaltevermögen dazu, diesen Sterbeprozess zu gehen. Aber es ist im Grunde die letzte selbstbestimmte Handlung, die ein Mensch, der sonst nur noch auf Hilfe angewiesen ist, oder einen besonders „langen“ schmerzvollen Sterbeprozess vor sich hat, durchführen kann. Für einen Menschen mit Sterbewunsch kann dieser Schritt leicht sein und zugleich eine Befreiung bedeuten. Begleitung beim Sterbefasten durch die Angehörigen Was für mich selbstverständlich wäre, würde meiner Schwester ein Hindernis sein. Und so wie wir unterschiedlich sind, sind es die Angehörigen und zu pflegenden Menschen auch. Wenn der Sterbewunsch entsteht, sollte nicht so viel Zeit vergehen, bis man diesen Wunsch explizit äußert. Es ist immer von Vorteil, geistig vollkommen klar zu sein, anders wird man diese selbstbestimmende Handlung nicht durchführen können. Entsteht dem Arzt der klitzekleinste Zweifel, dass diese Handlung nicht eigenbestimmt und frei von Meinungen anderen geäußert ist, wird es schwierig. Es sollte vom Sterbewilligen, vor dem Sterbefastenbeginn zuerst eine ausführliche Recherche stattfinden und zweitens eine gute, ausführliche Kommunikation von Seiten aller Beteiligten, ohne Vorwürfe immer wieder Raum finden. Nur durch gute Kommunikation können Bedenken und Ängste beseitigt werden und alle Beteiligten können an einem Strang ziehen. Es benötigt oft Raum, bis die Angehörigen den Sterbewunsch akzeptieren können. Denn ein Sterbewunsch wirft Fragen auf. Was wird sein, wenn er nicht mehr da ist, wenn ich ihn nicht mehr pflegen muss? Wie gehe ich mit der Trauer um? Kann ich ohne ihn leben? Je nachdem welchen Zeitraum die Pflege umfasste, stellt man sich auch die Frage; „Was wird dann aus mir?“ Was mache ich dann, wenn meine tägliche Pflegarbeit wegfällt? Falle ich dann in ein tiefes Loch? Was mache ich mit all meiner Zeit? Aber gehört zu der Liebe zu einem Menschen nicht auch das Akzeptieren seines Willens und das Loslassen können dazu? Sterbefasten, d.h. der Wunsch selbstbestimmt zu sterben, ist ein großes Thema mit vielen Facetten. Essen und Trinken in der letzten Lebensphase Auch wenn ich mich wiederhole, möchte ich diesen Satz nochmals ins Gedächtnis rufen: “Der Schwerkranke stirbt nicht, weil er nichts isst, sondern er isst nichts, weil er stirbt!” In der letzten Lebensphase lassen Appetit und auch Hungergefühl immer mehr nach. Die Organe stellen allmählich ihre Funktion ein. Nahrung kann nicht mehr verwertet werden und belasten eher den Organismus als ihm zu nutzen.Künstliche Ernährung in den letzten Lebenstagen kann den Körper stark belasten. Es lagert Flüssigkeit ein, was zu Luftnot, Übelkeit und zusätzlichen Erbrechen führt. Sterbefasten – Ergänzung zur Patientenverfügung Damit Ärzte, Pflegepersonal und auch die Angehörigen sich nach Ihren Wünschen richten können, sollten Sie eine zusätzliche Ergänzung zur Patientenverfügung machen. Kostenloser Download Schriftliche Verfügung
von Pia Andrea Achten 23 Jan., 2020
Der Weg einer Sterbebegleitung eines Angehörigen kann sehr steinig sein. Unmenschliche Gefühle müssen ausgehalten werden. Das Herz zerreißt unter der immensen emotionalen Belastung. Den begleitenden Angehörigen bleibt oft keine Wahl, keine ausweichende Möglichkeit als den Weg, still und aufopfernd zu gehen. Außer der seelischen Belastung stellt sich auch oft eine finanzielle Belastung ein. Denn der Wunsch seinen kranken Angehörigen zu betreuen, liebevoll zu pflegen, ihm die letzte Reise so angenehm als möglich zu erweisen, wird ohne eine Reduzierung der beruflichen Arbeitszeit nicht möglich sein. Diese häusliche Pflege wird die eigene Lebensqualität beschneiden, was über einen kurzen Zeitraum erträglich wirkt. Doch ein Sterbeprozess kann Wochen, auch Monate und Jahre dauern und nur unter gesundheitlichen Einbußen und schwierigen Umständen, in häuslicher Atmosphäre möglich sein. Oft gefährdet dieser Dienst am Nächsten, den eigenen Arbeitsplatz, der gesellschaftliche Stand und zu guter Letzt die eigene Gesundheit. Wer hier nicht aufpasst und sich keine Hilfe nimmt, damit er so gut als möglich, diesen gemeinsamen Weg unbeschadet gehen kann, fällt im anschließendem Trauerprozess in ein tiefes Loch. Nicht selten treten Depressionen als Folge einer stagnierter Lebensphase oder Trauerphase auf. Denn der Körper ist von dem Aufgabenfeld und der Belastung der Begleitung und Pflege bereits geschwächt. Auch die Psyche ist lädiert und die Nerven angegriffen. Es werden sich während der Sterbebegleitung unverarbeitete Prozesse zeigen, Wut, Enttäuschung, Emotionale Abhängigkeit, Vorwürfe, Streitigkeiten in der Familie, sind oft gesehen. Wenn wir in eine Situation kommen, in der wir unser komplettes Leben zurückstellen müssen, um einem bestimmten Menschen nahe zu sein, stellt uns das, vor eine riesengroße Herausforderung, der wir nicht gewachsen sein können. Die persönliche Überforderung ist vorprogrammiert. Es stehen so viele Neuerungen, Veränderungen an, dass uns unser normales Leben aus den Händen gleitet und wir oft ohnmächtig zurückbleiben und doch ist dort eine Energie, die uns wie eine Marionette werken lässt. Immer weiter müssen wir uns in die Thematik der Erkrankung und der Begleitung des Erkrankten einlassen. Fahrten zum Arzt, ins Krankenhaus, zur Reha stehen trotz Todesaussicht an. Wir müssen gleichzeitig organisieren, und um das was der Sterbende unbedingt benötigt, kämpfen. Wir nehmen uns keine Zeit für uns selbst und räumen uns keine Kraft ein, die wir zur Klärung unsere persönlichen Belange, die in dieser Zeit auftreten, brauchen. Im Mittelpunkt steht oft sehr schnell die Erkrankung des Sterbenden selbst, die man bis zum Schluss bekämpfen möchte. Das Menschliche an sich, das psychische – seelische Befinden des Sterbenden drängt in den Hintergrund, es zählen nur noch körperliches Befinden und Blutwerte, die bis zum Schluss im Augenmerk stehen. Ärzte, Pflegedienste, Palliativhelfer unterstützen wo sie nur können, doch diese sind zeitlich sehr eingespannt und nur für den zu sterbenden Menschen da. Doch was ist mit den psychischen menschlichen Bedürfnissen und Nöten der Angehörigen? Bedürfnisse die wir selbst als begleitende Person für uns selbst, unbedingt wahrnehmen müssen. Den Bedürfnissen nach Mitgefühl, Trost, Reflektion, Austausch über unsere Nöte und Gedanken benötigen Raum. Unsere Gefühle wie Wut, Angst, Hoffnungslosigkeit brauchen Beachtung. Hilfe anzunehmen ist nicht immer leicht, aber unbedingt von Nöten. Sich in dem entstehenden Chaos der Gefühle Zeit und Raum für sich selbst zu nehmen fällt oft nicht leicht, doch mit Hilfe der modernen Sterbe & Trauerbegleitung möglich.
von Pia Andrea Achten 14 Jan., 2020
Nehmen Sie sich die Hilfe, die Sie brauchen werden, bevor Sie diese brauchen. Wir drängen Themen die belastend für uns sind, immer gerne an den Rand unseres Lebens. In der Hoffnung, dass wir uns um diese Themen nicht kümmern müssen, oder wir dann immer noch Zeit genug für die Klärung der Angelegenheiten haben. Doch uns läuft das Leben zeitlich weg. Wir verdrängen Symptome, Gebrechen, und Gedanken an die Krankheit und den Tod. Die anfängliche Demenz wird verschwiegen und später selbst nicht mehr bemerkt. Schauen Sie sich die Themen an, die Ihnen eine gute Prognose für Ihr Alter bietet. Die Vorsorgevollmacht Oft wissen wir eher was wir nicht möchten, als was wir wirklich möchten. Sind wir uns wirklich bewusst, was auf uns zu kommt, wenn wir nicht rechtzeitig bestimmen, was wir uns im Fall einer Intensivversorgung wünschen? Mit wieviel Lebenszuversicht und auch körperliches Leid wollen wir das Ende unseres Lebensweges gehen? Wollen wir als Pflegefall versorgt werden – künstlich beatmet, und ernährt? Mit welchen körperlichen Gebrechen ist für uns ein Leben nicht mehr lebenswert? Fragt man Menschen, die sich für längere Zeit in Pflege begeben, und schwerste körperliche Schädigungen nach einer Reanimation aufweisen, oder im Sterbeprozess liegen, bereuen viele Menschen nicht selbstbestimmt entscheiden zu dürfen, wann ihr Leben zu Ende ist. Sie müssen medizinischen und pflegerischen Maßnahmen über sich ergehen lassen, die sie nie für sich oder ihren Partner wollten. Doch jetzt wo sie schwerstkrank sind oder im Sterben liegen, ist die Wahl vorbei. Es lassen sich die eigenen Wünsche nicht mehr erfüllen, weil Paragrafen den zu pflegenden Menschen schützen sollen und Vorsorgeregelungen fehlen, die ihre Wünsche ausdrücken, um medizinische Therapien zu verweigern. Nehmen Sie sich Rat für Ihre Vorsorgevollmacht. Jemand der Ihnen genau erklären kann, was wichtig und richtig ist. Jemand der Ihre Wünsche und Nöten kennt und versteht und mit Ihnen Ihren Erkrankungen und Ihre Bedürfnisse versteht und alles Wichtige abwägen kann. Der akzeptieren kann, was Sie wirklich noch entscheiden möchten. Möchte ich reanimiert werden oder wann ist eine Reanimation noch gut? Möchte ich an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden und wie lange? Will ich noch künstlich ernährt werden? Antworten auf diese Fragen müssen klar formuliert sein. Es reicht nicht, sich „keine lebenserhaltenden Maßnahmen“ zu wünschen. Es hilft auch nicht, sich auf den (Ehe-)Partner zu verlassen, weil dieser kein automatisches Vertretungsrecht hat. Ihre Wünsche müssen klar formuliert sein, sodass Mediziner sie im Krisenfall auch anwenden können. Sprechen Sie mit einem Angehörigen Ihres Vertrauens, auch einem nicht betroffenen neutralen Menschen. Es gibt ehrenamtliche rechtliche Betreuer in der Gemeinde. Teilen sie ihm Ihre persönlichen Wertvorstellungen bezüglich Leben und Sterben mit und Sie können ihm auch sowohl eine Vorsorgevollmacht für Gesundheitsangelegenheiten als auch eine Betreuungsverfügung erteilen. Am wichtigsten ist die Vorsorgevollmacht. Darin muss ausdrücklich formuliert sein, dass eine genannte Vertrauensperson „über ärztliche Maßnahmen mit der Gefahr des Versterbens oder des schweren und länger dauernden gesundheitlichen Schadens“ entscheiden darf (§ 1904 Absatz 1 und 2 BGB). Mit dem Dokument wird diese Person bevollmächtigt, notwendige Angelegenheiten – auch am Lebensende – zu regeln, wenn Sie, die Betroffenen selbst nicht mehr dazu in der Lage sind. Die Betreuungsverfügung Eine Betreuungsverfügung ist für Menschen sinnvoll, die selbst nicht mehr für sich entscheiden oder regeln können. In der Betreuungsverfügung wird festgelegt, wen das Gericht notfalls als gesetzlichen Betreuer einsetzen soll. Auch wenn wir glauben geistig fit zu sein, ist auch diese Vollmacht sehr wichtig und sinnvoll. So tritt die Betreuungsverfügung dann ein, wenn Sie durch einen Unfall, Aneurysma, Hirnhautentzündung oder Schlaganfall schwere Hirnschädigungen erlitten haben und für sich selbst nicht mehr eintreten oder sprechen können. Verfügungen werden nur dann rechtskräftig, wenn der Verfasser Herr seiner Sinne war. Wird nachweislich Demenz oder andere beeinträchtigenden geistigen Faktoren nachgewiesen, ist die Vollmacht ungültig. Ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit diese Betreuungsverfügung wäre, werden Sie privat versorgt oder kommen Sie ins Pflegeheim. Oft werden Menschen mangelhaft privat versorgt, nur um das Haus im Falle eines Erbes zu erhalten, oder Ihre Angehörigen zahlen Ihnen ein schlechtes Pflegeheim und erben Ihr Haus. Ihr Betreuer kann wichtige Therapien oder Operation in Ihrem Namen ablehnen oder z.B. eine Magensonde zustimmen. Auch wenn wir hoffen, dass unsere Kinder oder Angehörigen in unserem Sinne handeln, können Sie sich das nie sicher sein. Hierzu gibt es ehrenamtliche rechtliche Betreuer von den Gemeinden. Erkundigen Sie sich bitte und fragen auf Ihrer Verbandsgemeinde nach. Die Unternehmervollmacht Eine Unternehmervollmacht macht unbedingt Sinn. Sichern Sie sich unbedingt auch geschäftlich ab, damit in Ihrem Sinn gewirtschaftet wird. Ihr Unternehmen kann Sie auch im Krankheitsfall versorgen, aber auch ruinieren. Ich glaube für mich gäbe es nicht schlimmeres, als gesundheitlich angeschlagen aus einer Krankheit hervorgegangen zu sein, dem Tod vielleicht auch von der Schippe gesprungen zu sein, um dann festzustellen, dass ich geschäftlich und finanziell ruiniert wäre und noch für meine Schulden einstehen müsste. Das kann sehr schnell gehen. Sie stürzen die Treppe herunter, fallen bei einer Skiabfahrt oder es kommt eine plötzliche Ursache auf. Es ist vielleicht ratsam jemanden aus Ihrem Betrieb auszuwählen, doch auch das kann daneben gehen. Überlegen Sie sich deshalb genau, was in Ihrem Fall zu regeln gälte und wägen Sie ab, wer wirklich Ihren Bedürfnissen gerecht wird und Ihr Unternehmen wirtschaftlich leiten kann. Die Sorgerechtsverfügung Eine Sorgerechtsverfügung wird auch umgangssprachlich Elterntestament genannt. Wenn Eltern oder ein sorgerechtspflichtiges Elternteil verstirbt ist es gerade für minderjährige Kinder sehr schlimm. Es gibt viele Möglichkeiten, die ein Jugendamt wählen könnte, die Ihnen nicht recht wären. In der Vergangenheit wählte man zwar oft die Taufpaten für diese bestimmte Aufgabe aus, doch ist das in der heutigen schnelllebigen Welt nicht mehr verlässlich. Heute wählen Eltern die Paten ehre aus Beliebtheitsgründen aus. Früher waren die Paten ehre Geschwister, doch heute sind es meist außenstehende Menschen, die nach Streitereien oder Scheidungen ganz aus dem Leben der Kinder gehen. Ich bin ein absoluter Befürworter Kinder mit in ein Gespräch einzubeziehen. Was wünschen sie, wo möchten sie leben. Lassen Sie Ihre Kinder nicht ungeschützt zurück. Ein Unfall, eine Blinddarmoperation, eine Blutvergiftung oder andere Erkrankungen blenden diese Vorsorge leider aus und die Kinder stehen dann am Grab ihrer Eltern oder Elternteils und kommen nicht klar. Sterben beide Elternteile, bekommen nicht automatisch die Eltern der Verstorbenen, die Angehörigen, oder Paten das Sorgerecht der Kinder, sondern das Familiengericht bestellt in diesem Fall einen gesetzlichen Vormund, welcher das Sorgerecht trägt. Stirbt ein Elternteil, hat das andere Elternteil automatisch das Sorgerecht. Ist das in Ihrem Sinne oder dem der Kinder? Schauen Sie sich die Märchenbücher an, sie sind voll von solchen Kindern. Aschenputtel, oder Schneewittchen hatten ihre liebe Not mit der Stiefmutter. Die Patientenverfügung Gerade jetzt in der Zeit, in der vieles in unserer Politik im Umbruch ist, und Patienten nicht mehr das Recht auf eine wunschgerechte Behandlung haben, der Organspendeausweis seine Bestimmung verliert und dem sterbenden Menschen einen würdevollen Tod genommen wird, und der Organspende mit einer Widerspruchslösung per Gesetzentwurf eher den Krankenhäuser und der Organtransplantationsmedizin Wirtschaftlichkeit bringt, ist eine Patientenverfügung absolut wichtig und unerlässlich. Sie alleine entscheiden über Ihren Körper und Ihre Seele. Sie entscheiden was sie medizinisch für Sie wollen und welche Therapien Sie genehmigen. Bekommen Sie einen würdevollen Tod oder werden Sie solange therapiert bis sie zu schwach sind, um zu sterben oder austherapiert das Krankenhaus verlassen müssen und unversorgt von einer Institution zur nächsten überwiesen werden. Oft ist der Tod die bessere Option. Die Patientenverfügung richtet sich hauptsächlich an den behandelnden Arzt. Das Testament Ein Testament dient Ihrem Nachlass und regeln auch Prozess nach Ihrem Tod. Z.B. Ihre Grabpflege, oder die Pflege noch lebender Haustiere. Sie sollten Ihre Verfügungen ordnungsgemäß nach gesetzlichen Formen erstellen, und diese für die Vertrauensperson oder dem Betreuer/in „griffbereit“ hinterlegen. Zudem hilft es, für Notfälle einen Hinweis in die Geldbörse zu legen, in dem beschrieben ist, wo Ihre Dokumente hinterlegt oder zu finden sind und wer im Notfall zu benachrichtigen ist. Im Handy kann man diese Person auch hinterlegen.
von Pia Andrea Achten 12 Dez., 2019
Stell Dir vor, Du liegst schwer krank in einem Krankenhausbett. Vielleicht weißt Du noch nicht einmal, was mit Dir passiert ist. Du liegst dort im Bett, Deine Gedanken kreisen um die vergangene Zeit. Vielleicht kannst Du Dich noch nicht einmal bemerkbar machen. Die Zeit vergeht und es ist Dir fast nicht möglich, Dich zu bewegen, Dir selbst zu helfen. Du musst zur Toilette und klingelst nach einer Schwester. Die nach endlosem Warten genervt in Dein Zimmer kommt. Du erläuterst ihr Deine Bedürfnisse und statt Verständnis dafür, dass Du es nicht gewohnt bist, Dein Bett einzunässen, schnauzt sie Dich an, und sagt grob, machen sie in ihr Bett.“ Doch die Überwindung „es einfach laufen zu lassen“ fehlt Dir und Du wagst es nochmals zu klingeln. Statt Hilfe, bekommst Du einen schmerzhaften Katheter. Du liegst still, alleine zurückgelassen, in Deinem endlosen Schmerz. 24 Stunden alleine mit Deinen nagenden, ermüdenden Gedanken- „schaffe ich diesen Weg? Wie soll mein Leben weitergehen?“ Dein Körper schmerzt, Deine Seele schreit, Dein Geist ist voller Todes-Angst und niemand, wirklich niemand, versteht was in Dir los ist. Niemand, wirklich niemand nimmt Dich einfach nur in den Arm und lässt Deinen Schmerz zu. Gut gemeinte Floskeln sollen Dich motivieren und werden Dir in Deine Not gelegt „das wird schon wieder, Du wirst sehen, alles wird gut, Du musst kämpfen, gibt Dich nicht auf, Du machst das schon.“ Mit diesem Verhalten geben die Angehörigen den Schmerz an den Kranken zurück. Sie wollen sich nicht mit diesem Schmerz beschäftigen, den Du in ihnen auslösen würdest. Sie haben Angst Dich zu verlieren, sie leugnen die Gefahr der Erkrankung und das eventuell Eintreten des Todes. Auch sie, die Angehörigen liegen in ihrem Schmerz. Sie leiden auch, nur eben anderes. Wo ist die zwischenmenschliche Herzenswärme, wenn sie nach einem anstrengenden Tag aus dem Krankenhaus nach Hause kommen und in den Arm genommen werden möchten? Doch der Partner verweigert die benötigte Herzenswärme und das Verständnis für Deine Sorgen als Angehörigen, weil er innerlich, meilenweit weit weg ist von Deinem Schmerz. Er versteht es vielleicht noch nicht einmal, dass Du als Tochter oder Sohne diesen Schmerz und die unendliche Hoffnungslosigkeit spürst. Du bist aufgewühlt und traurig und möchtest getröstet werden. Ist wirklich jemand da, der Dich in Deinem Schmerz versteht? Unsere Gesellschaft ist krank, krank in ihrem Denken. Nimmt man das Thema „Kinder“. Man nimmt sie in schweren Zeiten zu sich ins Bett. Man umarmt sie, bringt sie zur Schule. Man gibt ihnen als Elternteil das Gefühl, aufgehoben zu sein. Doch statt Deine Verhalten, als Elternteil gut zu heißen, spricht die Gesellschaft, vielleicht auch Dein Partner davon, die Kinder zu sehr zu verwöhnt, oder gar zu verweichlichen, wenn man sie zu oft in den Arm nehmen würde, oder ihnen vermehrt Herzenswärme, und Zuwendungen schenkt. Sie würden schnell herausfinden, welches Elternteil sie dann später um den Finger wickeln und auf der Nase herumtanzen könnten. Nehmen wir die Empfehlungen der Gesellschaft, vielleicht auch unseres Umfeldes bei einem Kranken hinzu, der in seinem psychischen und körperlichen Schmerz liegt. Auch dem Kranken darf man nicht zu viel Zuwendung und Aufmerksamkeit schenken, denn sonst würde er nicht gesund, weil er ja Zuwendung und Aufmerksamkeit durch seine Not bekäme und später immer weiter fordern würde. Dabei ist zwischenmenschliche Herzenswärme für uns Menschen, vor allem für unsere Kinder und Kranke, lebenswichtig und essentiell. Es bedeutet für uns Menschen Sicherheit, Geborgenheit, ich bin nicht allein, ich bin aufgehoben, ich gehöre dazu. Unsere Gesellschaft ist in seiner Gefühlswelt verarmt und wir leben diese Regeln als die unseren und erkennen sie als richtig an. Es gibt kein "Zuviel" an Herzenswärme. Man kann niemanden - groß oder klein - mit zu viel Herzenswärme verwöhnen.
Warum schmerzt der Abschied so sehr?
von Pia Andrea Achten 05 Dez., 2019
Damit wir auf dieser Erde inkarnieren können, verbinden wir uns mit unserem feinstofflichen Körper mit unserer Erde, unseren Eltern und später über unseren Emotionalkörper an die Menschen unseres Lebens, an unser Umfeld, unsere Heimat. Dieser feinstoffliche Körper verbindet unsere Seele mit unserem grobstofflichen Körper. Der feinstoffliche Körper ist mit Chakren ausgestattet, sie sind die Energiezentren und im direkten Zusammenhang mit unseren Organen verbunden, verflochten und leiten alle Informationen in Form von Gefühlen zu unserer Seele und von unserer Seele in unseren Körper. Mein Buch „Im universellen Licht der Heilung“ beschreibt die Chakralehre unserer feinstofflichen und grobstofflichen Körper sehr genau. Es erläutert alle Lebensthemen, deren Blockaden, Disharmonien und Krankheiten, natürlich auch die Lösung sowohl auf grobstofflichen Ebenen als auch auf den feinstofflichen Ebenen. Mit jedem Menschen sind wir also energetisch über unseren feinstofflichen Körper verbunden. Darüber werden Erinnerungen, Lebenszeit, Lebensenergie, Ereignisse, Gedanken, Gefühle, Emotionen und noch vieles mehr über unseren Körper mit unserer Seele geteilt. Alle Gefühle sind in unserem Körper, wie auch in unserem feinstofflichen Körper gespeichert. Wie im Innen so auch im Außen. Die Seele gibt die Information für unser Leben vor und unser Leben wird über die Chakren real erstellt. So leiten wir ständig unbewusst Gefühle zwischen anderen Menschen und uns hin und her. Unbewusst wissen wir alle, was ein Mensch über uns denkt und fühlt, oder dass unser Umfeld weiß, was wir denken und fühlen. Wir spüren unser Umfeld, die Natur, die Gefühle, Emotionen, Wut und Angst der Menschen und der Tiere. Wenn wir uns von einem Menschen abwenden, oder er sich von uns, drehen wir verstandesgemäß unsere Energiebahnen ab. Wir erbauen eine Blockade, die uns unsere eigene Unzulänglichkeit, unseren eigenen Schmerz, unsere eigene Wut, unsere Emotionalität reflektiert. Wir empfinden unseren Schmerz, unsere Gefühle als Trennungsschmerz. Wir haben mit unserem Herzensmensch Wünsche, Hoffnungen, Liebe, Zukunft, Schmerzen, Gefühle, Emotionen miteinander geteilt und nun, im Sterbeprozess, entzieht dieser Mensch uns seine Energiebahnen. Wenn ein Mensch im Sterbeprozess liegt, zieht er sich energetisch aus seinem Leben zurück. Er sammelt seine Informationen und Erfahrungen aus dem Leben ein. Er entzieht uns seine Energie, so wie wir automatisch unsere Energien zu ihm ins Leere leiten. Das ist die große Leere, die wir als allererstes fühlen und die sich in uns ausbreitet. Man darf sich das so vorstellen: eine Perlenkette voller Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Hoffnungen, Wünschen und der Sterbende zieht an dem Faden, der die Perlenkette zusammenhält. Der Faden reißt und alle Perlen fallen zu Boden, in unserem Inneren herrscht ein totales Gefühlschaos. Die Seele deckt jedes Ereignis auf und fühlt hinein und klärt es für sich. Jedes Ereignis, das mit uns zu tun hat, wird auch in uns aufgedeckt und geklärt. So haben wir noch die Chance, bewusst nochmals darüber zu sinnieren, was wir jetzt noch an unserem Denken und Leben ändern können und wollen. So wie die gemeinsamen Energien, Gefühle und Emotionen in ihrer Intensität erlebt wurden, müssen sie wieder abgelebt werden und das eben in verkürzter Zeit. Der Schmerz wird von der gehenden Seele auch genauso gespürt. Man nennt diesen Prozess und die Zeit nach dem Tod, den Heilschlaf der Seele. Lassen Sie sich Zeit mit dem Kontakt zu Ihrem Lieben, denn diese Zeit benötigen Sie beide. Ich würde als Medium in dieser Zeit keinen Kontakt mit der Seele aufnehmen, nur wenn die Seele selbst Kontakt herstellt, dann spreche ich mit ihr. Ich finde es wichtig, dass der Zurückgelassene diese Zeit genauso nutzt wie der Gehende.
von Pia Andrea Achten 03 Dez., 2019
Eines Tages stand ich an einer Weggabelung. In sichtbarer Entfernung und gemächlicher Geschwindigkeit sah ich zwei Wagen, gefolgt von einer riesigen Menschenmenge auf mich zukommen. Als sie an der Weggabelung ankamen, trennten sich die beiden Wagen und die Menschen und folgten ihrer neuen Spur. In Gedanken versunken und ohne den Blick zu heben, folgten die meisten Menschen dem bereits sichtbar in die Jahre gekommenen veralteten Wagen. Der herrliche, pompöse, leicht fahrende Wagen machte sich mit einer ganz kleinen Menschenschar auf. Diese Menschen lachten und schwatzen, während sie ihrer Kutsche und ihrem Weg folgten. Ich fragte einen auf mich zukommenden Menschen, der ein bisschen verlegen und irritiert dreinschaute und noch gar nicht richtig wusste, in welche Richtung er folgen wollte, was für ein Ereignis sich mir hier bot. Er sagte: „Die alte Kutsche mit der großen Menschenschar ist die Vergangenheit und die fast unsichtbare, leicht beschwingte Kutsche ist die Zukunft.“ Ich fragte ihn, welcher er wohl folgen würde. Er schaute mich traurig an und antwortete: „Mir ist die Vergangenheit sicherer, ich folge ihr. Die Zukunft ist etwas für Menschen, die frei sind und Erlebtes losgelassen haben.“ Ich schaute ihm noch einige Zeit nach, begann dann aber meinen eigenen Weg fortzusetzen und folgte der wundervollen, leicht beschwingten Kutsche in eine unwirkliche, nicht festgeschriebene, aber selbstbestimmte Zukunft. Welcher Kutsche folgst du?
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